header

Die pax christi Gruppe Rottendorf und die Bücherei im Wasserschloss wollten am Weltfrauentag einen Raum eröffnen, in dem Frauen Impulse zum Nachdenken bekommen, sich öffnen können, erzählen und zuhören. 

Kein Platz war mehr frei am 8.3. 2024 in der Lese-Lounge der Bücherei im Wasserschloss. Was hat das Buch „Das Mädchen mit dem Drachen“ von Laetitia Colombani mit der Frage nach den Träumen der Mütter und dem, was ihre Töchter dann verwirklichen? Was würden wohl die Anwesenden erzählen? 

Ines Schüll, stellvertretende Leiterin der Bücherei Rottendorf, begrüßte die Gäste und sagte, viele Autorinnen behandelten in ihren Büchern Themen, die für Frauen besonders wichtig sind. Eine von ihnen ist die Französin Laetitia Colombani. Janet Schubert führte in ihr Wirken ein. Barbara Häußler stellte das Buch „Das Mädchen mit dem Drachen“ vor. Es spielt in einem indischen Armenviertel. Dort herrscht ein Teufelskreis von Kinderarbeit, Zwangsheirat und Analphabetentum. Frauen spielen eine wichtige Rolle für den Frieden. Sie können Teufelskreise aufrecht erhalten, sie können aber auch neue Verbindungen eingehen und so Neues schaffen: wie z.B. eine Schule, die es armen Mädchen ermöglich, eigene Wege zu finden. Solidarität kann Auftrieb geben, helfen, dass Gerechtigkeit eine Chance bekommt.

Positive Beziehungen schenken die Kraft, aus negativen Denkmustern und Strukturen auszubrechen. So lud Annette Försch die Anwesenden ein, Drachen zu basteln und auf diese die Namen von Frauen zu schreiben, die ihnen neue Ideen, Mut und Auftrieb gegeben haben. Viele erzählten, wie ihre Mütter gedacht und gearbeitet hatten: ja, es gab es, dass Mädchen mehr arbeiten mussten als ihre Brüder, aber die Mutter war auch sehr offen gegenüber Fremden, nicht rassistisch eingestellt. Eine Frau berichtete, man werde schief angesehen, wenn man in den ersten drei Lebensjahren eines Kindes nicht zur Arbeit gehe. Da bräuchte es eine Menge Selbstbewusstsein. Eine andere sagte, die Namen derer, die ihr Auftrieb gegeben haben, Frauen, wie Männer, passten gar nicht auf den Drachen. Oft wären es kleine Dinge, wie ein Lächeln, ein ermutigender Blick….

Neben vielen Gesten Einzelner gibt es auch Atmosphären, die neue Energie schenken und Auftrieb geben. Diese Art Frieden, diese Stimmung der Offenheit füreinander, des Respekts und des Interesses an den Geschichten der anderen, war am Nachmittag des Weltfrauentages in der Bücherei zu spüren. Sie macht Lust, die begonnen Dialoge an anderer Stelle fortzusetzen – und in die Bücherei zurückzukehren um sich ein oder mehrere Bücher vom Büchertisch oder aus den Regalen auszuleihen.

(Barbara Häußler)

­