Das Wandbild von Georg Meistermann
Das etwa 10 x 20 Meter große Altarbild malte Georg Meistermann (1911-1990) zusammen mit zwei Schülern von Anfang Juli bis Mitte September 1954 auf den trockenen Putz ("al secco").
Das Bild hat die "Himmlische Liturgie" oder "Die Verherrlichung Gottes durch die gesamte Schöpfung" nach der Geheimen Offenbarung des Johannes (vor allem die Kapitel 4,5 und 14) zum Thema.
Seher Johannes spricht in einer symbolträchtigen Sprache von der Verherrlichung Gottes auf dem himmlischen Thron. Meistermann hat die darin genannten Symbole und Bilder aufgegriffen und sie in seine Bildsprache umgesetzt.
Ein blaues Feld läßt sieben übergroße Feuertropfen auf die irdische Zone fallen. Ein Symbol für Pfingsten und das Wirken des Heiligen Geistes in der Welt.
Die "Sockelzone" um den Altar, in Grün gehalten, ist als Erdzone zu verstehen. Ein Kreis, der Erdball, mit den eucharistischen Symbolen von Ähre und Rebe betont den Altar.
In diesen Bereich bricht die beherrschende Mittelzone in hellen Tönen ein.
Im Zentrum des Wandbildes steht, kaum sichtbar, das apokalyptische Lamm mit dem versiegelten Buch, ein Sinnbild für Christus. Darum scharen sich Engelwesen mit überdimensionalen Flügeln. Aus der Schar der Engel treten besonders die vier Wesen mit Engel-, Stier-, Löwen- und Adlerkopf hervor. Sie halten je ein Buch und werden so auf die vier Evangelisten gedeutet.
Um diese Gruppe stehen jeweils 12 Gestalten, die als die 24 Ältesten in Anbetung gedeutet werden können. Darüber bevölkern allerhand geflügelte Wesen die Fläche bis zur oberen schmälsten Zone.
Der Hintergrund der obersten Zone ist in Blau gehalten und links durch einen Bogen betont, durch den vier mächtige Engelsgestalten in den Raum zu schweben scheinen. Sie werden als Engel des letzten Gerichts gedeutet in dem die Verfolger der Christen ihr Ende finden werden.
Das Altarbild hat aufgrund seiner Modernität sowie seiner Größe sofort Beachtung in der Öffentlichkeit gefunden. In der Fachwelt erhielt das Bild und die gesamte Kirche ungeteilten Beifall. Die regionale Presse beurteilte Meistermanns Arbeit dagegen negativ. Heute ist die einst hitzige Diskussion längst schweigender Akzeptanz gewichen.
Texte aus "Kath. Pfarrkirche St. Alfons Würzburg"
von Dr. Jürgen Emmert
Hauptabteilungsleiter, Kunstreferat der Diözese Würzburg
Sie können hier auch eine Broschüre mit ausführlicher Beschreibung des Altarbildes herunterladen
Der Kreuzweg von HAB Grieshaber
zum 40-jährigen Kirchweihjubiläum 1994 wurde der Kreuzwegzyklus von HAP Grieshaber (1909 - 1981) angekauft. Grieshaber schuf den "Kreuzweg der Versöhnung" 1957 als Farbholzschnitte. Die 14 Blätter variieren einen ursprünglich für Ausschwitz geschaffenen Kreuzweg.
Zu jeder Station finden Sie einen Text zusammengestellt von Herrn Verholen - klicken Sie auf die jeweiligen Stationsüberschriften
Weitere Kunstwerke
Das Weihwasser- und Taufbecken
Mittig zum EIngang steht ein ebenso von Meistermann entworfenes Becken in schwarzem Diabas. In seiner eigenwilligen Gestaltung kombiniert es Weihwasser- und Taufbecken.
Die leicht bauchige Dreiecksform mit drei Weihwasserschalen nimmt Bezug auf die Dreifaltigkeit.
Der Deckel des Taufbeckens ist mit einer silbernen Drahtplastik geziert, die die Motive Auge-Kreuz-Taube ineinander verschmelzen läßt. Ein Hinweis auf die Trinität. Das Motiv taucht bei Meistermann des öfteren als sogenanntes "Symbolum" (griechisch: Symbol oder Glaubenbekenntnis) auf.
Gekreuzigter
An der linken Seitenwand fällt der Blick auf einen überlebensgroßen Gekreuzigten, der sich in den Raum neigt.
1955 schuf ihn der Bildhauer Julius Bausenwein (1913-1962) aus Rimpar bei Würzburg.
Madonna
Die halbreliefartige Madonna rechts vom Chorbereich stammt vom Pfarreimitglied Bildhauer Helmut Weber.
Sie wurde im Jahr 1995 in Bronzegußtechnik hergestellt.
Der Altar und der Ambo
Die heutige Altarlösung besteht seit 1977.
Damals schuf der Bildhauer Helmut Weber in Bronze den "Altar versus populum", Ambo und Priestersitz.
Für diesen Volksaltar wurde eine eigene Altarinsel in Trapezform angelegt, die vor dem eigentlichen Altarraum in das Kirchenschiff greift.
Montranz
Tabernakel, Monstranz (1959) und auch das Vortragekreuz (1989) wurden vom Pfarreimitglied und Goldschmied Rudolf Engert (1929 - 2004) geschaffen.
Marienkapelle
An der linken Seitenwand öffnet sich der Blick in die einfache rechteckige Marienkapelle, die sich in ihrer unprätentiösen Gestaltung dem Hauptraum unterordnet.
Als Lichtquelle dienen sechs abstrakte Fenster von Georg Meistermann.
Über dem Altar hängt in einem modernen Rahmen eine Kopie des Gnadenbildes "Maria von der immerwährenden Hilfe". Das Original befindet sich in der römischen Kirche St. Alfonso, dem Mutterkloster der Redemptoristen.
Kirchenpatron St. Alfons
Rechts vom Eingang wird der Besucher von einer Plastik des Kirchenpatrons St. Alfons aus Muschelkalk "begrüßt", die 1969 der Bildhauer Helmut Weber (geb. 1924), ein Pfarreimitglied schuf.
Das Knidos-Labyrinth
angelegt im Jahr 2011 von Erwin Reißmann.