Das Patronat des heiligen Nikolaus bedeutet eine große Freude und Ehre für die katholische Pfarrei Gerbrunn, da der heilige Bischof von Myra, der zu Beginn des 4. Jahrhunderts lebte, zu den beliebtesten Heiligen der Kirchengeschichte gehört. Historisch sicher wissen wir wenig über ihn. Dafür gibt es eine Reihe von Legenden, die ihn alle als wundertätigen Helfer in der Not ausweisen. Dies ist sicher der Grund für seine weit überdurchschnittliche Popularität in der West- wie auch in der Ost-Kirche bis heute.
Mit großer Wahrscheinlichkeit musste Nikolaus Christenverfolgungen im römischen Reich miterleben, bevor dann im Jahre 313 durch das sogenannte „Mailänder Toleranzedikt" das Christentum offiziell als eine der römischen Religionen anerkannt und erlaubt wurde.
Im Jahre 325 war Nikolaus auf dem Konzil von Nicäa, auf dem unser Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Theologischer Hauptstreitpunkt war das richtige Verständnis Jesu Christi als Sohn Gottes. Nikolaus setzte sich für die Grundhaltung der Mehrheit der Konzils-Teilnehmer ein, die im Gegensatz zu Arius den Sohn „wesensgleich mit dem Vater" sah.
Als Bischof wird der heilige Nikolaus für gewöhnlich dargestellt mit Mitra, Hirtenstab und mit der Heiligen Schrift. Auf dem Buch sind bei ihm sehr häufig drei Kugeln zu sehen. Sie stehen für Goldkugeln, die er jungen Mädchen aus einer armen Familie schenkte, damit diese eine Aussteuer zum Heiraten bekamen und somit ihre Zukunft gesichert war.
Nikolaus stellt gewissermaßen den Archetypus eines „guten Hirten" dar, der für die Seinen sorgte, besonders für die Armen. Insofern bedeutet er eine unaufhörliche Herausforderung für uns Christen von heute. Das Bekenntnis zu Jesus Christus als dem wesensgleichen Sohn des himmlischen Vaters bedeutet immer auch ein Bekenntnis zu den Menschen in Not, ein Bekenntnis zu tätiger Hilfe, wo immer dies nötig und möglich ist.