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„Ein Leben lang hört man beim Vorlesen des Evangeliums in der Kirche die Namen Bethlehem, Jerusalem, Nazareth, See Genezareth und viele andere, ich bin froh, auf unserer Reise diese Orte einmal selbst kennengelernt zu haben“. Dieses Fazit zog einer der 36 Reiseteilnehmer im Rückblick auf die zehn Tage in Israel.

Vom 7.11.-16.11.2011 unternahmen Christen aus der Pfarreiengemeinschaft St. Nikolaus (Gerbrunn) und St. Alfons (Würzburg-Sieboldshöhe) eine Pilgerreise „Auf denSpuren Jesu" durch Israel. Die ausgezeichnete Reiseleiterin, die Deutsch-Israelin Marion Giladi (Jerusalem), erschloss mit ihren umfassenden Kenntnissen in Geschichte, Archäologie und jüdischer wie christlicher Theologie den Reisenden die vielfältigen Sehenswürdigkeiten des „Heiligen Landes". Das dicht gedrängte Reiseprogramm verlangte einiges an Steh-und Hörvermögen, in den Quartieren am See Genezareth, Kibbuz Ha on, und in Jerusalem nahe der Altstadt beim Herodes-Tor konnten die Pilger sich erholen und neue Kräfte sammeln.
Die Reise führte entlang der Mittelmeerküste über Akko, Caesarea und Haifa zum See Genezareth, wo das Baden noch im November kein Problem war. Safed, die Stadt der Kabbalisten und Künstler, die Quellflüsse des Jordan in Obergaliläa, die Golanhöhen mit ihren Drusendörfern wurden besucht, Kapharnaum, Tabgha und Nazareth ebenfalls. Eine Messfeier an der Stätte der Brotvermehrung am Seeufer brachte den Pilgern den Inhalt des entsprechenden Evangeliums ganz nahe.
In Jerusalem kann man wohl ein Leben verbringen und hat noch nicht alles gesehen. Besuche des Garten Gethsemane am Ölberg, der Grabeskirche im Gedränge vieler Pilgergruppen aus der ganzen Welt, der Klagemauer sowie des Tempelbergs waren besondere Erlebnisse. Der Aufenthalt in der Gedenkstätte Yad Vashem ließ uns erstarren vor dem Unermesslichen, was den Juden im Holocaust in deutschem Namen zugefügt worden ist.
Sehr aufschlussreich und spannend war das Gespräch mit dem palästinensischen Pfarrer einer evangelischen Gemeinde in Beit Jala bei Bethlehem. Die ganze Wucht und zugleich Tragik des israelisch-palästinensischen Konflikts kam zur Sprache. Als Besucher des Landes tut man sich schwer, ein sicheres Urteil über die von Israel zu seinem Schutz gebaute Mauer an den Grenzen zum Westjordanland und über das Vorgehen Israels beim Bau der Siedlungen in den besetzten Gebieten zu fällen. Auffallend war die verhältnismäßig geringe Präsenz von Militär und Polizei im ganzen Land. Israel scheint sich im Augenblick sicherer zu fühlen, auch die zahlreichen internationalen Reisegruppen könnten ein Beleg dafür sein.
Den geistlichen Charakter der Pilgerreise prägte Pfarrer Dr. Hermann Steinert. Gottesdienste, Psalmen, Gebete, Betrachtungen aus Judentum, Christentum und Islam sowie Lesungen aus dem Neuen Testament leiteten die Reisetage ein oder verschafften dem Verweilen an bestimmten Orten eine religiöse Tiefe. Thomas Plauk unterstützte das Singen der Pilger mit seiner Gitarre.

 

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