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Pax christi Rottendorf lud ukrainische Flüchtlinge zum Kaffeetrinken ein

Als wäre der Frühling mitten im Winter angebrochen, so wirkten am Sonntag, den 22.1.23 die liebevoll gedeckten Kaffeetische im evangelischen Gemeindehaus in Rottendorf. Pax christi hatte ukrainische Flüchtlinge zu einem Kaffeetrinken eingeladen. Daria Butenko aus der Ukraine gemeinsam mit Lucie Styppa und Frau Rüsch von der Sing- und Musikschule am Klavier. Wie mutig von den beiden Mädchen, die erst seit kurzem Flöte lernen, vor allen zu spielen! 20 Flüchtlinge und 15 Deutsche spendeten reichlich Beifall. Die Musik – ein Symbol – für ein Verstehen ohne Worte, gemeinsames Lernen, Üben… Mit sehr viel Engagement waren die Flüchtlinge im Frühjahr in Rottendorf aufgenommen worden. Auch Deutschlehrer der ersten Stunde zu dem Kaffeetrinken gekommen. In Gesprächen bei Kaffee und Kuchen gestanden viele, dass es nicht einfach ist, sich einzugewöhnen: einige haben inzwischen gut Deutsch gelernt und Arbeit gefunden, andere tun sich nach wie vor schwer.

Nach den Einzelgesprächen gab es eine allgemeine Fragerunde. Pax christi wollte wissen, was sich die Menschen aus der Ukraine für das nächste Jahr in Rottendorf wünschen: am dringendsten wird bezahlbarer Wohnraum gebraucht. Von den Anwesenden sind 6 Familien auf der Suche. Alle wollen in Rottendorf bleiben: Kinder und Erwachsene haben hier Kontakte geknüpft, beginnen, sich heimisch zu fühlen. Nach der Flucht wäre es schrecklich, jetzt irgendwo anders wieder neu anzufangen. Dabei stehen in Rottendorf Häuser und Wohnungen leer. Wer kann Wohnraum – auch vorübergehend zur Verfügung stellen? Diese Frage richtet sich an die gesamte Dorfgemeinschaft. Ein weiterer Wunsch ist, noch besser Deutsch zu lernen. Der lässt sich erfüllen. Es soll versucht werden, einen Konversationskurs einzurichten. Und schon bald gib es eine Gelegenheit, neue Menschen kennenzulernen: beim Internationalen Abendessen von pax christi, am 11.2.2023 um 18 Uhr in der EN-Halle.

Zwei mutige Mädchen aus der Ukraine und aus Deutschland – und ihre Lehrerin weisen in die Zukunft: ein gemeinsamer Weg von Deutschen und Geflüchteten braucht punktuell – und zugleich konstant Unterstützung – um, wie bei der Musik, zu lernen, gut aufeinander zu hören. Das ist der Wunsch der pax christi Gruppe für den Umgang miteinander in Rottendorf. Das friedliche – freundschaftliche Miteinander verschiedener Menschen ist ein Gegenpol zum Unfrieden an anderen Orten. Frieden sollten wir gemeinsam üben – bis hin zur Meisterschaft.

Text: Barbara Häußler

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