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Die Sehnsucht nach Frieden wach halten - 

„This is a war“ – so definierte Georges Bush am 11.09.2001 die Angriffe auf das World-Trade- Center – und er antwortete mit Kriegen gegen so genannte „Schurkenstaaten“. Mit Kriegen, nicht mit einer polizeilichen Untersuchung. Eine Spirale der Gewalt begann, die zu Radikalisierungen und weiteren Kriegen führte. In Rottendorf reagierte der Pfarrgemeinderat auf die bedrückenden Bilder der brennenden und einstürzenden Hochhäuser, die damals stundenlang über die Bildschirme flimmerten. Er bat die noch junge pax christi-Gruppe, mit wöchentlichen Friedensgebeten zu beginnen.

Als Tag bot sich der Montag an: dieser Wochentag hat Symbolkraft: Die Montagsgebete, die in der ehemaligen DDR über Jahre- Jahrzehnte hin von wenigen Christinnen und Christen veranstaltet worden waren, wurden vor der Wende zu Treffpunkten von Menschen, die einen Wandel wollten und die hier Kraft fanden, auf die Straße zu gehen und für den Wandel Gesicht zu zeigen. Deswegen gab es auch zum 10-jährigen Bestehen der Rottendorfer Friedensgebete eine Fahrt nach Leipzig und den Besuch des Ehepaares Georg und Gisela Pohler, die in Rottendorf von ihren Erfahrungen bei der Vorbereitung und Durchführung der Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche und der Montagsdemonstrationen berichteten. Aufgrund von Corona mussten für das 20-jährige Jubiläum der ökumenischen Friedensgebete in Rottendorf andere Wege gesucht werden. Deswegen haben wir Joachim Garsteki den ehemaligen Generalsekretär von pax christi Deutschland und Mitinitiator der Friedensgebete in Magdeburg gebeten, für das Jubiläum eine Grußbotschaft mit seinen Erfahrungen zu schicken.

Lange Zeit wurden die Rottendorfer Friedensgebete von Diakon Bernd Isack koordiniert. Er sprach Gruppen und Einzelpersonen an, gestaltete selbst viele Montagsgebete. Nach seinem Tod bildete sich ein Kreis von ca. 5 festen Mitarbeiterinnen (darunter 2 pax christi Mitglieder), die einfach weiter gemacht haben. Sie fragen bis heute Menschen an, ob sie nicht ein Gebet gestalten möchten. Dabei zeigt sich, dass Frieden viele verschiedene Facetten hat: Der Blick auf Frieden ist in der Eine Welt Arbeit anders als beim Roten Kreuz, in der Musik anders als im Jugendzentrum. Eines aber ist klar: wenn eine Katastrophe passiert – wie z.B. die Messerattacke in Würzburg am 25. Juni 2021, dann wird das Friedensgebet zu einem Ort, wo Menschen zur Ruhe kommen, beten, meditieren und  auf die Botschaft des Evangeliums hören. Jesus hat ja gesagt: " selig, die Frieden stiften." 

Der Kreis der Betenden hat sich - auch seit Corona - verkleinert. Trotzdem gibt es eine feste ökumenische Gruppe, die zu den wöchentlichen Gebeten kommt. 

„ Mal waren wir 5 und mal 8…“ erzählten Georg und Gisela Pohler aus Leipzig  – ein verschwindend kleiner Kreis angesichts der großen Weltprobleme – und doch ein Kristallisationspunkt für Veränderungen. So verstehen sich auch die Betenden in Rottendorf. Sie sind Multiplikatoren und Multiplikatorinnen – in ihre persönlichen Beziehungen und in die Gesellschaft hinein. Das verändert auf Dauer. Denn es hält die Sehnsucht nach Frieden wach, es lässt immer wieder spüren, dass Frieden erbeten werden kann und geschenkt wird.

Herzliche Einladung an alle zum 20-jährigen Jubiläum des Rottendorfer Friedensgebets am 20.09.2021 um 19 Uhr in die evangelische Friedenskirche - Jahnstraße – Rottendorf.  

20 Jahre Friedensgebet - „Im Danken liegt Segen“

Anschließend Empfang


Bitte die 3G-Regel (geimpft, getestet, genesen) BEACHTEN!

 Barbara Häußler

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