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Weltgebetstag 2021
Aus dem Inselstaat Vanuatu im Südpazifik kamen in diesem Jahr die Gebetstexte für den Ökumenischen Weltgebetstag der Frauen. Am ersten Freitag im März wird dieser Gottesdienst in 150 Ländern rund um den Globus gefeiert. Allein in Deutschland machen jährlich mehr als 800.000 Menschen mit.
In der Apostelkirche trafen sich – wie schon die Jahre zuvor – an diesem Tag ca. 30 Frauen und Männer, um sich gedanklich und spirituell auf eine ganz andere Lebenswelt Zehntausende Kilometer entfernt einzulassen.
In den Texten erzählten die Frauen von Vanuatu von ihrem Leben: Ihre Inseln sind ein Südseeparadies. Blaues Meer mit exotischen Fischen und Korallen. Traumstrände und tropischer Regenwald mit Überfluss an Früchten. Und die Kehrseite kam zur Sprache: Die Gefährdungen durch Naturgewalten und die Folgen des Klimawandels. Verheerende Zyklone. Stetig steigender Meeresspiegel, der die Existenz der Inseln in Frage stellt. Aktive Vulkane und regelmäßige Erdbeben.
Die Härte des Lebens wurde benannt: Gewalt gegen Frauen. Fehlende Schulbildung vor allem für Mädchen. Zerstörung der traditionellen Anbaumethoden durch hochsubventionierte Lebensmittel, z.B. Milchpulver, aus den Industrieländern. Hohe Jugendarbeitslosigkeit. Zweifelhafte Folgen der Kreuzfahrtschifffahrt, von deren Gewinnen nahezu nichts auf den Inseln verbleibt.
Die Gebete der Frauen, ihre ausgesuchten Bibeltexte, ihre Fürbitten verblüfften: Ihr Glaube stärkt sie in allen Unzulänglichkeiten, gibt ihnen die Zuversicht, an eine gute Zukunft zu glauben. Sie empfinden die Schöpfung, die ihnen manches zumutet, als ein Geschenk Gottes. Auf der Flagge ihres Staates heißt es: „In God we stand“ (mit Gott bestehen wir).
Den Gerbrunner Christen ist Vanuatu an diesem Abend etwas näher gekommen. Sie beteten die Gebete der Frauen von den fernen Pazifikinseln mit, teilten solidarisch ihre Anliegen und waren bereit zur Hilfe: Die Kollekte erbrachte 360 Euro, für die herzlich gedankt wird.
R. Kies
