header

Pastoralassistentin Alina Welzbach als Kinderkrankenschwester auf der Geburtenstation der Uniklinik

Da die Covid-19-Pandemie große Auswirkungen auf die Arbeit in den Krankenhäusern hat und alle meine Ausbildungstage abgesagt worden sind, habe ich mich kurzerhand dazu entschlossen, vorübergehend in meinen alten Beruf zurückzukehren und im Uniklinikum auszuhelfen. Ich arbeite seit dieser Woche zusätzlich zu meiner Tätigkeit als Pastoralassistentin auf Teilzeitbasis als Kinderkrankenschwester auf der Geburtenstation.
Auf den ersten Blick ist alles beim Alten: Babys werden geboren, Patientinnen versorgt und der Klinikalltag geht seinen normalen Weg. Und doch herrscht ein ungewohntes Klima in der Frauenklinik:
Im Eingangsbereich steht ein netter Security-Mensch sowie Mitarbeiterinnen, die eine Einweisung in Hygienevorschriften geben. Aktuell darf die Klinik nämlich nur noch mit Mundschutz betreten werden. Zum ersten Mal wird mir in dieser Deutlichkeit bewusst, wie wichtig die Mimik im Kontakt zu den Menschen ist. Wie wertvoll ist ein aufmunterndes Lächeln, ein mitfühlender Blick, wenn es keine passenden Worte gibt! Doch genau diese Kleinigkeiten gehen zur Zeit etwas verloren. Außerdem fällt auf den zweiten Blick auf: Irgendetwas fehlt hier doch! Ja, es sind die Besucher, die gerade auf einer Station wie der Geburtenstation normalerweise fester Bestandteil sind.
Gerade die Frauen, die frisch entbunden haben, leiden teils sehr unter dem fehlenden Besuch. Hier ist das gesamte Personal in der Klinik gefragt: Sie sind während des Krankenhausaufenthaltes die einzigen persönlichen Kontakte der Patientinnen. Ich muss sagen, ich bin sehr beeindruckt von der Bereitschaft des Personals, alles zu geben - trotz der herausfordernden Umstände. Ich bin zahlreichen MedizinstudentInnen begegnet, die freiwillig aushelfen, Pflegekräften, die flexibel auf den Stationen einspringen, die dringend Hilfe benötigen, die bereit sind, Überstunden zu machen und einfach für die Patientinnen und ihre Neugeborenen da sind - Coronavirus hin oder her. Dieser verantwortungsvolle Einsatz engagierter Menschen erinnert mich an das liebevolle Handeln Jesu.
Hier im Krankenhaus wird ganz konkret gelebte Nächstenliebe spürbar. Dieses Miteinander und Aufeinander-Achten miterleben zu dürfen, macht mir Mut, stimmt mich glücklich und gibt mir Kraft.

Alina Welzbach

­