Das Heilige Jahr 2025 wurde von Papst Franziskus unter das Motto "Pilger der Hoffnung" gestellt. Unter diesem Leitmotiv wollen wir in diesem Jahr auch in unserer Gemeinde verschiedene Veranstaltungen durchführen.
Doris Schäfer, Pastoralreferentin und Gefängnisseelsorgerin, kam in das Pfarrgemeindeteam St. Barbara und Unsere Liebe Frau und stellte uns ihre Arbeit in der Justizvollzugsanstalt Würzburg vor. Es wurde eine Gottesdienstkooperation vereinbart. Am vergangenen Sonntag besuchte eine Delegation von Vertretern des Gemeindeteams und der Kirchenverwaltungen zusammen mit Pfarrer Johannsen den Gottesdienst im Gefängnis. Einerseits ein beklemmendes Gefühl, das Gebäude zu betreten, die vergitterten Fenster und an jeder Türe zu warten, bis aufgeschlossen wird. Andererseits aber auch sehr beeindruckend, als die Frauen und Männer aus der U-Haft zum Gottesdienst von den Justizbeamten begleitet wurden und in die Kirche kamen. Zwei Häftlinge ministrierten und sogar ein Organist aus dem Gefängnis begleitete den Gottesdienst musikalisch. Nach dem Gottesdienst wurden handgeschriebene gute Wünsche an die Gäste verteilt und es gab eine kurze Gelegenheit, mit einigen Häftlingen ins Gespräch zu kommen, was ebenfalls sehr beeindruckend war.
An Christi Himmelfahrt stand dann der Gegenbesuch an und Frau Schäfer besuchte den Gottesdienst in unserer Pfarrkirche. In ihrer beeindruckenden Predigt gab sie einen Einblick in ihre Arbeit, die sie seit 15 Jahren in der JVA Würzburg leistet. Sie baute die Brücke aus, da sie natürlich alleine da war, aber im Geiste von vielen Gefangenen begleitet wurde. Das Leitmotiv war die Verbindung von Himmel und Erde, von Licht und Dunkel. Sie stellte die Frage, wo sich das offene Tor zum Himmel befindet. In sehr persönlichen Worten berichtete sie von ihren Erfahrungen und über Gespräche und Erlebnisse mit Häftlingen.
Am Ende wurden an die Gottesdienstbesucher ebenfalls Wünsche der Gefangenen verteilt, die Frau Schäfer mitgebracht hatte.
Eine für alle Beteiligten sehr gelungene Aktion, die auf alle Fälle weitergeführt werden wird.
Text und Fotos: Michael Eberlein