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St. Barbara Heimat der rumänisch-orthodoxen Gemeinde

Männerkreis ULF besucht umgestaltete Kirche St. Barbara

ULFer Männerkreis in rumänisch-orthodoxer Kirche St. Barbara

„Ist das noch unsere Kirche?“, so fragen viele Gemeindemitglieder von St. Barbara, wenn sie ihre Pfarrkirche betreten. Der Innenraum zeigt sich völlig verändert: Das Altarbild, das den erhöhten Christus zeigte, ist verschwunden. Ebenso wurden der Ambo, der Priestersitz und die Bänke entfernt. Der bisherige Volksaltar ist nur schwer erkennbar. Das Bild der Heiligen Barbara ist überdeckt. Die nüchterne, weiße Innenraumgestaltung wird nach und nach mit Bildern bemalt und die Orgel schweigt. Stattdessen wirken die Säulen marmoriert und die Apsis leuchtet in strahlendem Gold. Vor dem Altar erhebt sich eine festliche Ikonostase und in den Gottesdiensten am Sonntag erklingen orthodoxe Liturgie-Gesänge. Schon seit über einen Jahr hat die Gemeinde St. Barbara die 1927 geweihte Kirche im Heimgarten verlassen und so Raum für die rumänisch-orthodoxe Gemeinde St. Andreas geschaffen. In den letzten Monaten haben die Mitglieder der Gemeinde mit ihrem Pfarrer Ghelasie Pacurar die Kirche in einen Raum umgestaltet, der ganz den Vorgaben der orthodoxen Liturgie entspricht. Bei einem Besuch des Männerkreises ULF und Interessierter aus beiden Gemeinden stellte der zuständige Pfarrer Ghelasie Pacurar seine Gemeinde und die „neue“ Kirche vor. Die Ikonostase zeigt nach strengen Vorgaben der orthodoxen Liturgie die Bilder des Erlösers, der Gottesmutter, des Kirchenpatrons St. Andreas und des heiligen Bischofs Nikolaus. Sie markiert den Übergang zwischen dem Versammlungsraum der Gläubigen und dem Ort der Eucharistie. Auf dem Altar werden Reliquien des Heiligen Andreas und der Heiligen Barbara sowie die Gaben aufbewahrt, die den neugetauften Kindern, die auch die Firmung und die Eucharistie empfangen, gereicht werden. Das Zentrum der Apsis bildet eine Darstellung der Gottesmutter mit dem Kinder auf den Armen. Um sie reihen sich die Erzengel, die Apostel, Heilige und Lehrer der Kirche. Pfarrer Ghelasie erläuterte, dass seine Gemeinde den ganzen Raum Unterfranken umfasst und jeden Sonntag rund 180 Gläubige den Gottesdienst mitfeiern. Die rumänisch-orthodoxe Kirche ist autokephal, d.h. sie ist verbunden mit dem Patriarchen von Konstantinopel als Ehrenoberhaupt, aber ansonsten auf nationaler Ebene unter einem rumänischen Patriarchen organisiert. Für Deutschland gibt es einen eigenen Metropoliten, der in Nürnberg seinen Sitz hat. Zu seinem Gebiet gehört auch die Gemeinde in Würzburg. In den kommenden Wochen werden auch die Seitenwände mit Szenen aus dem Leben Jesu bemalt, um so die Kirche zu einer „Bilder-Bibel“ werden zu lassen. Für den 26.9.2026, den 100. Jahrestag der Grundsteinlegung, ist die Weihe der Kirche durch den Metropoliten angedacht. Pfarrer Ghelasie lud bereits jetzt zur Mitfeier ein.

Und was wird aus der römisch-katholischen Gemeinde St. Barbara, die ja nun schon bald 100 Jahre existiert? Sie wird nicht einfach verschwinden. Zur Zeit feiern die Gläubigen ihren Gottesdienst im Pfarrsaal, der würdig mit Altar, Ambo und liturgischen Geräten ausgestattet wurde. Das kann aber keine Dauerlösung sein. Deshalb hat sich der stellvertretende Kirchenvorstand Adi Pecht schon seit längerer Zeit bemüht, Raum für eine neue Kapelle St. Barbara zu schaffen. Die bisherigen Büros im Pfarrhaus wurden verbunden und werden nun nach Plänen von Domkapitular em. Jürgen Lenssen neugestaltet, so dass ein Gottesdienstraum für rund 50 Personen entstehen kann. Die Kapelle wird weiterhin das Patrozinium der Heiligen Barbara tragen und so die beiden Gemeinden verbinden. Im Eingangsraum findet der Taufstein der Pfarrkirche seinen Platz als Zentrum eines neuen Taufortes. Im Innenraum der Kapelle werden die Heilige Barbara, die Muttergottes und der Tabernakel durch halbrunde Umfassungen betont und durch ihre Aufstellung ein Dreieck bilden, das die feiernde Gemeinde einrahmt. Die freie Bestuhlung soll schließlich ca. 50 Personen Platz bei den Gottesdiensten bieten. So entsteht ein harmonisches Ensemble, das die Tradition der Kirche St. Barbara mit dem Aufbruch in die Seelsorge der Zukunft verbindet.

Zum Fest der Heiligen Barbara will dann auch die bisherige Gemeinde in „ihre“ Kirche eingezogen sein. Beide Kirchen wird dann jeweils eine Ikone der Patronin verbinden und so deutlich machen, dass das gemeinsame Bekenntnis und die gemeinsame Erfahrung der Gegenwart Gottes in der Liturgie eine Einheit in Vielheit erkennen lassen.

So ist die Zukunft der Kirche dauerhaft gewährleistet und zugleich ein Neuanfang gesetzt.