Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

St. Vitus Rottendorf

Hoffnungsvolle Fastenzeit - Vier besondere Gottesdienste in St. Vitus

In der Fastenzeit boten vier Gottesdienste in der Reihe „Pilger der Hoffnung“ in den Vorabendmessen Gelegenheit von persönlicher Hoffnung zu berichten.

Im Liturgiekreis besprach das Team gemeinsam mit Pfarrvikar Manuel Thomas, welche Menschen in unserer Pfarrei von persönlicher Hoffnung aus ihrem Leben berichten könnten.
Der Hoffnung hier vor Ort auf der Spur bleiben, ehrenamtliches Engagement in bewegten Zeiten erleben, Herausforderungen erfahren und trotzdem jedes Mal neu Hoffnung schöpfen, das sind sie die „Pilger der Hoffnung“.
Schnell waren wir vier Pfarreimitglieder gefunden, die gerne bereit waren im Gottesdienst davon zu berichten.
Jedes persönliche Thema, Engagement und Glaubenszeugnis stand unter einem Bibelzitat:
„Ihr seid zur Freiheit berufen“ – Hoffnung hinter Gittern
So berichtete Albrecht Tangerding, dass er seit 2010 jede Woche in der JVA Würzburg, Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Gilt der Satz: „Ihr seid zur Freiheit berufen“ auch für Häftlinge? Albrecht Tangerding sagt ja. Es ist die Chance, Wertschätzung, Anerkennung und Lob auf ein gelingendes Leben zu bekommen und das sind seltene Gesten im Knast. „Alle Achtung, dass sie nicht aufgegeben haben“. Sie bekommen eine neue Chance. „Ich freue mich, so viele neue Lebenswege zu begleiten“, sagt Albrecht Tangerding. Die Fürbitten wurden von Gefangenen für Gefangene vorbereitet.
„Wer ein Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf“ – Anlaufstelle Pflegefamilie
Im zweiten Vorabendgottesdienst stellte Alois Müller sein Glaubenszeugnis vor.
2010 lasen er und seine Frau einen Aufruf des Jugendamtes, dass Familien für einen Pflegeeinsatz gesucht werden. 2011 kam es erstmals zur Trainingspflege. Das erste Kind, dass bei ihnen ein neues liebevolle Zuhause gefunden hatte, musste schweren Herzens zurück. Eine schwere Aufgabe. 2019 durften und wollten sie erneut ein Kind aufnehmen. Er erzählte auch von Herausforderungen. Nicht allen Kindern geht es gut, wenn sie in Abständen zu ihrem Elternteil zurückkehren. Auch das gilt es aufzufangen. Alois Müller und seine Frau haben die Hoffnung, dass die Kinder, es sind mittlerweile zwei Pflegekinder, nach dem Heranwachsen ein selbstbestimmtes glückliches Leben führen können.
„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. - Unterwegs mit dem Roten Kreuz
Im Anschluss an das Evangelium, dem Gleichnis vom barmherzigen Samariter, berichtete Herr Reinhold Dietsch, wie er schon als junger Mensch die Begeisterung für den Rettungs- bzw. Sanitätsdienst entdeckte. Diese Aufgabe begleitet ihn seitdem sein ganzes Leben lang, in seinem Beruf und auch darüber hinaus. Er erzählte von den Schwierigkeiten, die der Rettungsdienst mit sich bringt, von emotional belastenden Situationen und dramatischen Erlebnissen, die nicht immer leicht zu verkraften waren. Aber auch in der Organisation, z.B. von größeren Hilfsaktionen, waren große Herausforderungen zu bewältigen. Hinter allem Einsatz steht für ihn dabei immer das Bestreben, ungeachtet der Person nach dem Grundsatz der Menschlichkeit zu handeln, ganz dem Bibelwort entsprechend „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
„Glücklich, die am Frieden mitbauen“ – Miteinander mit Pax Christi
„Alle Menschen leben in der Sehnsucht nach Frieden“, so begrüßte Pfarrvikar Manuel Thomas den Gottesdienst. Zu diesem Gottesdienst stellte Barbara Häußler die Ortsvorsitzende und Diözesanvorsitzende von Pax Christi das gemeinsame Miteinander von Pax Christi in Rottendorf und darüber hinaus vor.
Sie begann berührend zu erzählen, dass es genau 80 Jahre her ist, dass in Rottendorf am 4. April 1945 nach einem Angriff 40 Gebäude, Wohnhäuser und Ställe mit Viehbestand in Flammen standen und zerstört wurden. Ein weiterer Tag des Schreckens im zweiten Weltkrieg in Rottendorf. Am 5. April verhinderten zwei junge Männer – Hans Schmitt aus Rottendorf und ein Soldat, dessen Name nicht mehr bekannt ist, weitere Angriffe.
Sie riskierten ihr Leben, um das Dorf zu retten. Um 20.15 Uhr stiegen sie auf den Kirchturm und hängten dort ein weißes Tischtuch aus der Dachluke. Viele Schüsse fielen und sie mussten mehrmals in Deckung gehen. Als die Fahne gehisst war und eine angrenzende Scheune den Kirchturm anleuchtete, fiel kein einziger Schuss mehr und das Dorf war gerettet.
Der Pax Christi Gruppe ist es wichtig, Hoffnungsorte und Gelegenheiten zu schaffen, damit die Menschen neue Hoffnung schöpfen.
Dazu gestalten sie in Rottendorf:
- seit 2001 jeden Montag ein ökumenisches Friedensgebet,
- ein internationales Abendessen,
- gemeinsames Palmbuschen binden, als Zeichen für die Friedensliebe Jesu,
- einen Berggottesdienst am Käpelle,
- sie beteiligen sich an der Friedensdekade mit Gebeten, Vortrag und Film
- packen gemeinsam für den Johanniter Weihnachtstrucker Pakete für Osteuropa
„Wir merken, dass wir immer wieder froh sind, wenn etwas gelingt – und dass Menschen einfach auch froh werden, an den Hoffnungspunkten – sie werden ruhig im Friedensgebet, sie freuen sich an der Natur, an der Begegnung, am Schenken und beschenkt werden. Rund um die Welt knüpfen wir mit an einem Hoffnungsnetz – und wir merken, dass die vielen kleinen Einzelaktionen unser Dorf verändern“, so berichtete Barbara Häußler.
Im Anschluss an die Gottesdienste, lud das Liturgiekreisteam zum Austausch und Verweilen bei Tee und Gebäck ein.

Weitere Bilder