Ob zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto, alle Pilger waren am Samstag, 10. Mai auf dem Weg zur Wallfahrtskirche „Maria im Sande“ in Dettelbach. Bei strahlendem Sonnenschein, aber klirrender Kälte brach die erste Gruppe der Fußwallfahrt am neuen Friedhof in Gerbrunn auf und zog motiviert von aufmunternden Klängen der Bläser von „Heilichs Bleche“ dem neuen Tag entgegen. Im Heiligen Jahr 2025 standen die Texte unter der Überschrift „Pilger der Hoffnung“. Erfreulich war die Zahl von jungen Teilnehmern schon zu Beginn des Wallgangs. Durch die in satten Farben leuchtende Natur ging es mit flotten Schritt zum Treffpunkt mit den Wallfahrern aus Rottendorf, die schon seit dem 17. Jh. die Tradition der Dettelbach-Wallfahrt pflegen. Dort übernahmen die Vorbeter der Gemeinde St. Vitus die Texte und stellten den Blick auf die Schöpfung und den Frieden in den Mittelpunkt. Im Sportheim Effeldorf durften die „Läufer“ rasten und bestens versorgt frühstücken.
Etwas später machten sich auch die Rad-Wallfahrer auf den Weg. Die erste Raststation gab es am Rottendorfer Käppele, das frisch renoviert in vollem Glanz erstrahlte. Hier gab es eine kleine Meditation zu unserer wunderbaren Schöpfung. Alle genossen die farbenprächtige Natur durch die Fluren. In Effeldorf stimmten die Radpilger ein Marienlied an und hofften in Dettelbach auf die Fußpilgerschar zu treffen, was in diesem Jahr perfekt klappte.
Gestärkt erfreuten die Bläser mit einem morgendlichen Konzert. „Beten mit den Füßen“ bedeutet Wallfahrt. Dieses Motto galt dann auch für den zweiten Streckenabschnitt, der über Bibergau führte. Dort übernahmen wieder die Vorbeter aus ULF das Mikrophon und führten den Gedanken des Weges der Hoffnung weiter. Mit Blick auf die Wallfahrtkirche stimmte „Heilichs Blechle“ schließlich „O himmlische Frau Königin“ an.
Den Abschlussgottesdienst feierten die Rad- und Autofahrer mit den Fußgängern zusammen mit Pfarrer Johannsen und Pfarrvikar Thomas. In seiner Predigt griff Pfarrer Johannsen den Hit „We are the world“ auf, der vor 40 Jahren als Zeichen der Hoffnung für Afrika entstand. „Von der Hoffnung muss man singen“, so der Geistlichen, „denn sie lehnt sich auf gegen das Unausweichliche“. So wird das Magnificat der Gottesmutter zum Lied aller Christen.
Nach dem Gottesdienst gab es eine stärkende Brotzeit, die alle Mühen vergessen ließ. Ortspfarrer Nikolas Kehl bedankte sich bei den Wallfahrern aus Würzburg Ost und freute sich über die stimmungsvolle Gestaltung des Aufenthalts. Mit seinem Segen ging es schließlich wieder heim. Ohne jegliches Zeichen der Ermüdung stimmten die Bläser schließlich den Abschlusschoral an und begleiteten die letzten Pilger aus der Kirche hinaus.
Ein schöner Tag, verbunden mit einer wundervollen Tradition, hat Menschen aus allen Gemeinden der PG Würzburg Ost im Gebet, im Gottesdienst und in der gemeinsamen Feier zusammengebracht. Die Vorfreude auf die Jubiläumswallfahrt im nächsten Jahr begleitet die kommenden Wochen und Monate bis am zweiten Samstag im Mai 2026 wieder der Choral erklingt. „Beim frühen Morgenlicht erwacht mein Herz und spricht: Gelobt sei Jesus Christus!“