Eine ungewöhnlich gut gefüllte Kirche St. Alfons an einem Donnerstagabend in den Sommerferien (im 21. Jahrhundert …) – wo gibt’s denn so was?
Zum Patrozinium – dem Namenstag des Heiligen Alfons von Liguori, des Ordensgründers der Redemptoristen – feierte Redemptoristen-Provinzial Martin Leitgöb am 1. August eine feierliche Messe in St. Alfons in Zeiten des kirchlichen Umbruchs in der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost. Pater Leitgöb wies in seiner Predigt darauf hin, dass es über die gesamte Kirchengeschichte Wellen des Auf und Ab gegeben habe – und dass man deswegen nicht einmal eine Rückkehr der Redemptoristen nach Würzburg ausschließen könne – allerdings, fügte er an, wohl sicher nicht zu Lebzeiten der Anwesenden …
Obwohl in den einzelnen Gemeinden der PG Wü-Ost die offiziellen Abschiedsgottesdienste der Redemptoristen jeweils schon bei den Pfarrfesten gefeiert wurden, war der Abschied des Ordens auch zum Patrozinium wieder unvermeidliches Thema – verbunden v.a. mit Dankbarkeit, aber auch einem zuversichtlichen Blick nach vorne. Besonders schön war die Form des Segens, bei der die Segensworte von Pater Leitgöb an die scheidenden Redemptoristen Pater Fritz, Pater Bernd, Pater Martin und Bruder Gerhard verstärkt wurden von der durch Handauflegung über Ketten gewissermaßen übertragenen spirituellen Energie aller Mitfeiernden. Nach diesem außergewöhnlichen Segen verließen nicht wenige mit Tränen in den Augen und berührt die Kirche.
Ein anschließender kleiner Empfang auf dem Kirchplatz rückte dann wieder Dank und Nach-Vorne-Schauen ins Zentrum; auf die kurze Dankfomel von Gemeindemitgliedern (viele wollten noch einmal mit den Patres sprechen, man musste sich also kurz fassen … !), die Zeit der Redemptoristen in Würzburg sei einfach eine gute Zeit gewesen, antwortete Pater Fritz, es sei v.a. auch genau wegen der Gemeinde(n) und der vielen Engagierten eine gute Zeit gewesen … Es waren am 1. August 2024 nicht nur viele da – Gemeindeglieder aus der gesamten Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost, aber auch viele Gäste –: Nicht zuletzt mit mitfeiernden Diakonen, 20 Ministrantinnen und Ministranten und dem Bläserensemble Heilichs Blechle konnten wir zeigen, dass mit uns zu rechnen ist. Und auch die zuversichtliche Unbeschwertheit bei Silvaner oder Bacchus vermittelte die Entschlossenheit, als Katholiken auf der Keesburg und in der Pfarreiengemeinschaft – mit einem neuen Team unter Pfarrer Johannsen – hoffnungsvoll in die Zukunft zu gehen.
Christoph Bläsi