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Pilger- und Studienreise nach Neapel und Bari vom 21.- 30.Oktober 2013 - auf den Spuren des Hl. Alfons und des Hl. Nikolaus

Da legt ein junger Mann von Adel und Ansehen seinen Degen zu Füßen der Muttergottes nieder. Nach einem verlorenen Prozess fällt der Staranwalt mit 27 Jahren in eine tiefe Krise, die sein Leben entscheidend verändert. In der Suche nach Sinn verzichtet er auf das väterliche Erbe, wird Priester, gründet später einen Orden, und wird später mit 66 Jahren Bischof. Als er mit 91 Jahren stirbt, hat er 128 theologische Werke geschrieben. 1839 spricht ihn Pius IX. heilig: Alfons von Ligouri.

Seinen Spuren sind wir – 20 Personen aus St. Alfons, St. Nikolaus/Gerbrunn und einige Gäste, zusammen mit Pfr. Bernd Wagner und P. Gerd Stürmer als kundigem Wegweiser – nachgegangen. Und die Spuren des Hl. Alfons sind vor Ort sehr zahlreich, nicht zuletzt durch konkrete Hinterlassenschaften. Zwar ist sein Degen nicht mehr zu sehen – er wurde zu einer Krone für jene Madonna umgearbeitet – dafür umso mehr andere Gegenstände aus seinem Leben: Sein Essbesteck genauso wie seine Bischofsgewänder; sein Rollstuhl, auf den er im Alter angewiesen war, wie auch sein Sterbebett und vieles anderes mehr; nicht zuletzt auch sein Spinett, auf dem er komponiert hat (u.a. das bekannteste italienische Weihnachtslied: „Tu scendi dalle stelle"), ja sogar Bilder, die er gemalt hat; ganz besonders aber seine moraltheologischen Werke, darunter mit eigener Hand Geschriebenes.

Von Neapel aus haben wir in 7 Tagen die wichtigsten Stationen im Leben des hl. Alfons besucht: Marianella, wo er geboren ist; Neapel, wo er seine Bildung erfuhr und wo er 8 Jahre am Gericht Anwalt war, bis er schließlich Priester wurde; Scala (oberhalb der wunderschönen Amalfiküste), wo er zur Gründung der Redemptoristen hinfand; Ciorani, wo er ein Kloster selbst geplant und gebaut hat; Sant' Agata de' Goti, wo er Bischof war; nicht zuletzt Pagani, das zum Zentrum des Ordens wurde, und wo er im Altar einer Seitenkapelle der Kirche beigesetzt ist.
Wohl allen Teilnehmenden ist aufgegangen, dass die Botschaft des hl. Alfons aus dem 17. Jahrhundert heute noch genauso aktuell ist wie seinerzeit: Nach dieser gilt es, seinen Glauben angstfrei zu leben, keinem Legalismus verhaftet, sondern in Orientierung an der Botschaft des Evangeliums in zuversichtlich freier Gewissensentscheidung!

Auch die pulsierende Metropole Neapel hat uns alle beeindruckt: Ihre Lage am Golf im Schatten des Vesuvs, die südlich geprägte Originalität seiner im Zentrum arg engen Straßen und Gassen; dann auch die Erhabenheit der Schlösser und Burgen, wie auch der Kirchen und Klöster. Staunen machte uns auch die königliche Residenz der Bourbonen, Caserta (20 km nördlich), mit einem ähnlich angelegten Treppenhaus wie in der Würzburger Residenz, wobei diese im Vergleich fast klein erscheint. Und selbstverständlich stand auch Pompeji auf dem Programm, und dessen kostbare Fresken und gefundene Kunst- und Gebrauchsgegenstände, welche im Archäologischen Nationalmuseum von Neapel zu bestaunen waren.
Die letzten beiden Tage führten uns an die Adria. In Bari haben wir in der Krypta der Basilika San Nicola am Altar mit den Reliquien des durch zahlreiche Legenden berühmten Heiligen Nikolaus Eucharistie gefeiert. Die Landschaft Apuliens mit ihren weiten Olivenhainen, Rebstöcken und Mandelbäumen hat etwas Betörendes. Eindrucksvoll war die Kathedrale von Trani, ganz im normannischen Stil und unmittelbar auf einem Felsplateau an der blauen Adria gelegen. Ganz zuletzt haben wir Alberobello mit seinen rundgebauten Trulli-Häusern besucht, aber zuvor noch Castel del Monte, das Schloss des Hohenstaufers Friedrich II., eine Vollendung architektonischer Harmonie; auf der italienischen 1-Centmünze ist diese „Krone Apuliens" zu sehen.
So erwartungsvoll gespannt unser Hinflug nach Neapel war, so erfüllt mit unzähligen Eindrücken sind wir alle wieder wohlbehalten in Frankfurt gelandet. Es waren segensreiche Tage. Dank gebührt allen, die – in welcher Weise auch immer – dazu beigetragen haben, dass diese Reise zustande gekommen ist. Und Dank sei IHM, dass wir Solches erleben durften.

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