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 Erzählt mit Anleihen aus der griechischen Mythologie

Ein knisterndes Lagerfeuer, im Hintergrund eine Gitarre, hektisches Gedränge um die besten Plätze an der Feuerstelle. Das Ziel: ein knuspriges, goldbraunes Stockbrot. Letzte Instruktionen kommen von Alwin Körber, der mittlerweile blind jedes Stockbrot perfekt ausbacken kann. Für viele kommen diese Tipps jedoch zu spät, denn sie haben ihre Portion schon längst ungeduldig verschlungen. Zehn Sekunden über dem Feuer, die sich wie eine Ewigkeit anfühlen, müssen schon irgendwie ausreichen. Der Teig ist dabei zwar noch fast roh, darüber wird aber gekonnt hinweggesehen. Anderen reicht ein Augenblick der Unaufmerksamkeit, und schon ist das Stockbrot im Lagerfeuer gelandet.

All das gehört nun mal dazu, wenn die KjG Gerbrunn in der ersten Pfingstferienwoche ihr Zeltlager abhält.


Aber der Reihe nach. Am 4. Juni 2022 machten sich 32 Kinder auf den Weg nach Treuchtlingen. Besser gesagt, die 32 vielversprechendsten Halbgötter fuhren mit hohen Erwartungen in das lang ersehnte Göttercamp. Hier erwartete sie die beste Lehre, um ihrerseits zu mächtigen Gottheiten heranzuwachsen. Doch schon früh stellte sich heraus, dass die jungen Ankömmlinge schneller auf die Probe gestellt werden würden als erwartet. 
Am zweiten Abend schleppte sich ein Verwundeter in unserer friedliches Göttercamp. Zu diesem Zeitpunkt war jedem klar, dass er keine guten Nachrichten zu überbringen hatte. Ganz im Gegenteil. Detailreich schilderte er, wie sein Camp überfallen und das dort gelagerte Artefakt entwendet worden war. Eines von insgesamt vier, die dem Besitzer in der Kombination die Ausbildung von neuen Gottheiten ermöglichen. In jedem Camp wurde eines davon beherbergt. Als wäre der Überfall auf unsere Freunde nicht schon genug, kam es nach Einbruch der Dunkelheit noch schlimmer. Trotz getroffener Vorkehrungen machten die unbekannten Diebe vor unserem Camp nicht halt und stahlen auch unser Heiligtum. Außerdem schien sich unter den Göttern eine unbekannte Seuche auszubreiten, die, bis auf ein kleines Mal, keine Symptome aufzuweisen schien. Nachdem viele Spekulationen aufkamen, fiel der Verdacht schnell auf den zwielichtigen Hades, dem man die Tat am ehesten zutraute. Der Plan war nun also, über einen Fährmann zu Hades in die Unterwelt zu gelangen, um das Artefakt zurück zu erobern. Nach knallharten Verhandlungen fehlte dem Camp nur eine einzige Perle, um den hohen Preis für die Überfahrt bezahlen zu können. Diese fanden wir zum Glück im örtlichen Schwimmbad bei unserem alten Freund Poseidon, der uns zusätzlich mit wichtigen Informationen über den Aufenthaltsort von Hades ausstattete.
Als der Fährmann bezahlt und die Reise in die Unterwelt vollbracht war, konnten wir unsere Anschuldigung endlich vorbringen. Während Hades seine Unschuld beteuerte, schlich sich eine düstere Gestalt in unseren Rücken zu den Toren der Unterwelt. Danach ging alles ganz schnell, zufallende Türen, ein lautes Krachen und danach nichts als Dunkelheit. Wir waren bei Hades in der Unterwelt eingeschlossen. Obwohl wir hier unser Problem ein für alle Mal lösen wollten, kam nun schon das nächste hinzu. Wir mussten einen alternativen Weg finden, um aus der Unterwelt zu entkommen. Durch das Lösen verschiedener Aufgaben gelang es uns, einen Geheimgang zu finden und diesen als Weg in die Freiheit zu nutzen. Nachdem Hades als Täter weggefallen war, blieb weiterhin die Frage, wer uns durch das Schließen der Tore in diese missliche Lage gebracht hatte. Die Antwort darauf ließ nicht lange auf sich warten, als Ares dem Camp am Abend einen Besuch abstattete und uns, hinterhältig grinsend, den Krieg erklärte. Am nächsten Tag kam es dann zur direkten Konfrontation und nun wurde auch klar, was eine Infektion mit der Seuche zur Folge hat. Denn als Ares alleine dem gesamten Göttercamp gegenüber stand, flüstert er ein paar wirre Worte, die eine fatale Wirkung zeigten. Wie ferngesteuert bewegten sich alle infizierten Götter auf Hades zu und schlossen sich seiner Seite an. Nur die mächtigsten Götter Zeus, Hades und Poseidon konnten diesem Fluch widerstehen und bildeten zusammen mit den mutigen Halbgöttern die letzte Hoffnung auf die Rettung des Göttercamps. Nach einem langen und harten Kampf erwiesen sich die tapferen Lehrlinge als stärker und gingen siegreich aus der Schlacht hervor. Zusammen mit den zurückeroberten Artefakten kehrten unsere Helden in das Camp zurück und wurden mit einem prunkvollen Festmahl belohnt. Doch damit nicht genug. Weil sich die Halbgötter so gut geschlagen hatten, ernannte Zeus jeden von ihnen zu Göttern des Olymps. Nachdem allen diese große Ehre zuteil wurde, ging es einen Tag später auch schon wieder nach Hause.

Es endete eine Woche voller Erinnerungen, die, wie jedes Jahr, viel zu schnell vergangen ist. Wir alle vermissen jetzt schon unser geliebtes Zeltlager, doch es gibt Trost. Beim Pfarrfest in Gerbrunn am 17. Juli präsentieren wir eine Diashow mit allen Höhepunkten des Zeltlagers. So können wir zusammen die großartigen Erlebnisse Revue passieren lassen. Am selben Tag bieten wir in unserer Spielstraße verschiedene Minispiele mit tollen Preisen an. Wie jedes Jahr bedanken wir uns bei den zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und können es gar nicht erwarten, mit euch das nächste Abenteuer zu erleben.

Bis bald, eure KjG Gerbrunn
Konstantin Rottenbacher

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