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Zwei Aktionen in der Vorweihnachtszeit, organsisiert von pax Christi Rottendorf.

Film „Raphael“ -  Film als Bindeglied  in Corona-Zeiten 

In einer Zeit, in der alle angehalten sind, soziale Kontakte zurückzufahren, verleiht Pax christi Rottendorf in der Vorweihnachtszeit den Film „Rafael“ von Ben Sombogaart. Kommentare und Eindrücke nimmt ein anfangs leeres Heft auf. So kommen Menschen, die den Film sehen – dennoch miteinander in Kontakt.

Der im Rahmen der diesjährigen Friedensdekade für den privaten Gebrauch zur Verfügung gestellte Film „Raphael“ beruht auf wahren Begebenheiten. Er zeigt die Liebesgeschichte zwischen der Holländerin Kimmy und dem Tunesier Nazir. Beide sind miteinander verheiratet. Während der Unruhen des arabischen Frühlings muss Kimmy das Tunesien verlassen, Nazir bleibt zurück. Da die Eheschließung nicht in amtlichen Computern registriert ist, erhält er kein Visum für Holland. Sein Freund Rafael überredet ihn, über das Meer nach Italien zu fliehen. Beide werden umgehend wieder nach Tunesien zurückgebracht. Bei der zweiten Flucht ertrinkt Rafael. Währenddessen versucht die schwangere Kimmy verzweifelt, ihren Mann zu finden und ein Visum für ihn zu beschaffen. Neben Einblicken in die furchtbare Lage von Flüchtlingen in italienischen Lagern und die Hartherzigkeit von Beamten zeigt der Film auch, wie Einzelpersonen immer wieder helfen können. Das noch nicht geborene Kind lässt sie ihre Menschlichkeit entdecken. Es gibt seinen Eltern die Kraft, für ihre Liebe zu kämpfen. Sie nennen es Rafael - „Gott hat geheilt“.  Der Film kann bei Familie Lick, Nordstraße 2 97228 Rottendorf Tel: 09302/3588 reserviert und ausgeliehen werden.

„Survival Kits“ – Hilfe zum Überleben

Die aktuelle Corona-Lage in unserem Land lässt leicht vergessen, dass Menschen z.B. auf dem Balkan buchstäblich ums Überleben kämpfen – nicht nur gesundheitlich. Seit fast 20 Jahren unterstützt pax christi Rottendorf das Friedensprojekt „Mirna Luka“ in Banja Luka (Republika Srpska) Bosnien. Vor Corona waren Mitglieder der Gruppe regelmäßig vor Ort. Besonders wichtig für das Projekt ist, dass  die Johanniter-Weihnachtstrucker Banja Luka anfahren  In der Pandemie-Zeit wurde über Videokonferenzen, Telefonanrufe und Mails der Kontakt gehalten. So weiß die Gruppe, dass die Hilfe der Johanniter vor Ort in diesem Jahr nötiger ist denn je: „Survival Kits“ nennt Ajsa Babacic die Leiterin von „Mirna Luka“ die Pakete: die Corona Pandemie hat nicht nur viele Opfer gefordert, sie hat auch dazu geführt, dass zahlreiche Menschen keine Arbeit mehr haben. Aufgrund der stark wachsenden Teuerung kommen Menschen im Niedriglohnsektor nicht mehr mit ihren Einkommen aus. Viele hungern. Die Johanniter-Pakete sind keine rein humanitäre Hilfe – sie dienen dem Frieden, denn über ihre Verteilung ist ein Netzwerk der Hilfswerke der 3 Religionen und Ethnien (Merhamed, katholisches Schwestern und serbische Schwestern) und von gemeinnützigen Vereinen (Verein der Rollstuhlfahrer, der Blinden, der kinderreichen Familien, der Alleinerziehenden). Ihre Zusammenarbeit bildet einen Gegenpol zu vorherrschenden nationalistischen Politik. Man hilft einander über die Grenzen von Nationalität und Religion hinweg.

Barbara Häußler

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