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Die Vorgänge rund um einen Sauerteig kannte offensichtlich Jesus, denn er sprach davon in einem Gleichnis. Uns war ein Sauerteig jedoch unbekannt.
Daher machten wir uns kundig und Johannes Karl vom Familiengottesdienst probierte seinen ersten eigenen Sauerteig. Kein Wunder, dass wir lieber die fertigen Brote kaufen, denn es ist ganz schön aufwändig: Fünf Tage lang dauert es, bis aus Wasser und Mehl bei der richtigen Temperatur und täglicher Zugabe von weiterem Wasser und Mehl ein Teig geworden ist. Einen Teil des Teiges kann man aufheben für einen weiteren Teig, dann muss nicht wieder fünf Tage lang ein neuer Teig gemacht werden. Aber auch das, was man aufhebt, muss regelmäßig "gepflegt" werden. Wenn alles gut verläuft, dann kann ein solcher Ansatz immer weiter verwendet werden. In manchen Ländern war es üblich, ihn von Generation zu Generation weiterzugeben.
Im Familiengottesdienst haben wir nun versucht, eine Deutung zu finden: Was kann es heißen, wenn Jesus sagt: "Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war" (Mt 13,33)? Der Sauerteig geht im Verborgenen, unter einer riesigen Menge Mehl (3 Sea entsprechen etwa 40l) - das gibt doch Zuversicht, dass das Himmelreich wächst, dass Gott mein Leben trägt, auch wenn ich sein Wirken nicht immer offensichtlich sehe. Der Gärvorgang des Sauerteigs geht immer weiter, ist nicht zu stoppen, genauso auch Gottes Liebe nicht. Nichtsdestotrotz braucht der Sauerteig Pflege und Zuwendung, der Sauerteigbäcker benötigt Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen. Was tue ich, um dem Reich Gottes in meinem Leben ein gutes Gedeihen zu ermöglichen? Sicherlich gibt es noch mehr Bedenkenswertes im Gleichnis vom Sauerteig. Das kann ja noch bei jedem weiter gären.
An diesem Familiengottesdienst zum Kirchweihsonntag wurde auch Margit Bock gedankt: Nach 18 Jahren Leitung von "Sing & Pray" schied sie nun aus der Band aus. Am Pfarrfest 2002 war der erste Auftritt. Vielen Dank, Margit, für die vielen Jahre!
Felix Lamprecht für das Familiengottesdienstteam
